Vereinsmenschen | Mai

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Im Mai 2022 stellen wir euch in unserer Rubrik „Vereinsmenschen“ Franz Bayer und Rita Junk vor. Beide sind langjährige, aktive Vereinsmitglieder und haben zusätzlich noch verschiedene Aufgaben im Ehrenamt übernommen. Wie es dazu kam, erzählen uns die beiden im Vereinsmenschen-Interview.

Interview mit Franz Bayer

PSV: Hallo Franz, vielen Dank, dass ihr uns etwas über euer bisheriges Vereinsleben mitteilen möchtet! Im April habt ihr 50jähriges Jubiläum der Jugendarbeit in der Judo-Abteilung gefeiert! Dazu auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch. Das ist ziemlich genau auch der Zeitpunkt, seit dem du Mitglied des Vereins bist – 50 Jahre. Da gibt es sicherlich viel zu berichten. Aber zu den Anfängen: Wie kam es, dass du Mitglied des PSV wurdest und warum ausgerechnet die Sportart Judo? Und was ist dein persönliches Highlight aus den letzten 50 Jahren?
Franz: Der Initiator Helmut Follmann aus Plein, hat damals einige Jugendlichen im Dorf angesprochen und gefragt ob wir keine Lust hätten die Sportart Judo in der Polizeischule zu erlernen. Aus unserem Dorf waren zu dieser Zeit schon ca. 5-6 Leute bei den Erwachsenen im Judosport aktiv. Schnell hatte Helmut sechs Interessierte gefunden. Ich glaube damals waren auch noch vier Kinder aus Wittlich dabei. Somit starteten wir mit 10 jungen Judokas mit dem Jugendtraining. Warum Judo? Helmut hat uns damals so heiß gemacht, sodass wir diese Sportart unbedingt lernen wollten und dann auch noch in der Polizeischule – das war schon was besonderes! Mein persönliches Highlight? Da könnte ich viele aufzählen, aber für mich war es 1979 die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in Berlin.

PSV: Seit 1978 bist du Übungsleiter, Abteilungsleiter der Judo-Abteilung seit 1981  und seit 2004 stellv. Vorsitzender des PSV Wengerohr. Außerdem planst und organisierst du in diesem Jahr die 25. Freizeit an den Lensterstrand. Wie schaffst du es, das alles neben Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen und was motiviert dich, dich mit so vielen Aufgaben/Ämtern für den Verein einzusetzen?
Franz: Zuerst möchte ich mich bei meiner Frau und meiner Familie recht herzlich bedanken, die mir diese Zeit zur Wahrnehmung meiner Ämter beim PSV ermöglichen. Der PSV ist ein toller Verein und es macht mir Spaß und Freude, wenn man sieht, wie so ein Verein wächst und sich weiterentwickelt. Wir können stolz sein auf unser Vereinsheim, andere Vereine beneiden uns darum. Judo ist meine Leidenschaft, genauso viel liegt mir auch an der Abteilung. Es macht einfach Spaß mit den jungen Leuten zu arbeiten und ihnen die Sportart Judo näher zu bringen. Heute trifft man immer noch Personen die sich an die tolle Zeit in unserer Abteilung erinnern. Dasselbe trifft auch auf die Ferienfreizeit an den Lensterstrand zu. Man kennt nicht immer alle Teilnehmer im Vorfeld, aber nach der Freizeit hat man mehr gehört als einem lieb ist. Das ist natürlich auch ein Vertrauensbeweis.

PSV: Die Einschränkungen der Corona-Pandemie hat eure Abteilung als Kontaktsportart stark zu spüren bekommen, bzw. spürt ihr es durch die weiterhin geschlossene SV-Halle der Polizei leider immer noch. Wie seid ihr durch die letzten beiden Jahre gekommen? Was hat euch motiviert trotz der Einschränkungen weiterzumachen und gibt es etwas, das ihr euch für die Zukunft wünscht?
Franz: Leider haben wir Mitglieder verloren. Wir mussten die Judo-Kids Gruppe (5-7 jährigen) ganz einstellen. Wir haben uns mit Outdoortraining und die ersten drei Monate im Jahre 2021 mit 3 x die Woche Onlinetraining über Wasser gehalten. Es wurde sehr gut angenommen. An den einzelnen Tagen nahmen immer zwischen 8 und 16 Personen von Kindern bis zum Erwachsenen an dem Online-Training via Zoom teil. Dort wurde auch nicht nur trainiert, sondern auch im Bereich der Theorie unterrichtet. Für mich war es ganz besonders wichtig den Kontakt mit den Eltern und den Kindern nicht zu verlieren. Für uns wäre es ganz wichtig wieder in unsere SV-Halle zu kommen um dort auch wieder mehr Übungsstunden anbieten zu können, besonders die Judo-Kids. Die Warteliste ist schon relativ groß.

PSV: Wir haben es eben schonmal angesprochen – seit 2004 bist du stellv. Vorsitzender des PSV. Im Mai findet unsere Mitgliederversammlung statt, bei der du dich auch wieder zur Wahl stellen wirst. Was wünschst du dir für die Vorstandsarbeit und den Verein in den kommenden Jahren?
Franz: Ich wünsche mir eine weiterhin sehr gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand und dem erweiterten Vorstand. Wir müssen versuchen uns als ganzer Verein zu sehen. Bei der Größe des Vereins ist es schwierig mit anderen Vereinsmitgliedern zu kommunizieren. Man trifft sich irgendwo im privaten Bereich und stellt dann plötzlich fest, dass man im selben Verein Sport treibt, nur in einer anderen Abteilung. Man hat das Gefühl, die Leute wollen nur noch Sport machen und alles andere ist nicht mehr so wichtig. Hier wünschen wir uns, dass in den Abteilungen auch mehr auf Veranstaltungen, die der PSV als Gesamtvereinein anbietet, aufmerksam gemacht wird. Hier nur mal den Familientag als Beispiel zu nennen (Hinweis: Dieser ist für den 10.07. geplant).

PSV: Vielen Dank Franz, für deinen ausführlichen Bericht und wir drücken euch die Daumen, dass die SV-Halle demnächst wieder öffnet und ihr auch wieder ein Kindertraining anbieten könnt!


Interview mit Rita Junk

PSV: Hallo Rita, schön, dass wir diesem Monat mit dir ein langjähriges Mitglied vorstellen dürfen. Wenn ich richtig gerechnet habe bist du bereits seit 44 Jahren PSV Mitglied. Wie kam es dazu und was sind deine schönsten Erinnerungen, wenn du auf diese Zeit zurückblickst?
Rita: Hallo Fabian, das stimmt, eingetreten bin ich im Februar 1978. Angefangen habe ich damals als Teilnehmerin in einer Gymnastikgruppe. Kurz darauf habe ich auch in einer Studiogruppe mittrainiert. Damals waren wir noch in dem Kraftraum auf dem Gelände der Polizei. Besonders schön finde ich, dass aus dieser Zeit immer noch einige Mitglieder in unserer Gruppe mittrainieren und wir ein gutes Gemeinschaftsgefühl haben. Als wir dann mit dem Studiotraining ins PSV Haus umgezogen sind kam es auch, dass ich selber als Übungsleiterin tätig wurde. Zunächst als Vertretung für unseren Trainer Manfred Klein, irgendwann habe ich dann auch eigene Gruppen übernommen. Im Walking war ich ebenfalls erst Teilnehmerin in der Gruppe von Franz Josef Weber, bevor ich auch hier als Vertretung und später mit eigenen Gruppen als Übungsleiterin aktiv wurde.

PSV: Du hast es gerade schon angesprochen, neben deiner aktiven Mitgliedschaft bist du auch Übungsleiterin im Fitnessstudio und im Walking. Da kommen pro Woche einige Stunden an ehrenamtlicher Arbeit zusammen. Was motiviert dich daran, einen Teil deiner Freizeit dem Verein und den Mitgliedern in deinen Gruppen zur Verfügung zu stellen?
Rita: Wie ich eben schon angesprochen habe finde ich das Gemeinschaftsgefühl in unseren Gruppen besonders toll und das ist mir als Übungsleiterin auch wichtig. Wir achten sehr auf Harmonie in der Gruppe und auch wenn es mal zu Unstimmigkeiten kommt, werden diese in der Regel offen angesprochen und geklärt. Die Teilnehmer kommen gerne in die Trainingsstunde und melden mir das auch zurück. Dadurch sind wir zusammengewachsen und wenn mal jemand nicht zum Training kommen kann, meldet er oder sie sich in der Regel vorher bei mir persönlich ab. Das finde ich eine schöne Wertschätzung meiner Arbeit seitens der Sportler. Auch als Trainerin wird man so motiviert, selbst wenn es einem persönlich mal nicht so gut geht, das Training trotzdem zu halten!

PSV: Was gefällt dir an den beiden Sportarten (Fitnessstudio und Walking) und gibt es etwas, dass du dir für deinen SPort im Verein wünschen würdest?
Rita: Beim Studiotraining gefällt mir das Training mit und an den Geräten. Das Walking sehe ich als Ausgleich zum Gerätetraining und hier gefällt mir natürlich auch die Bewegung an der frischen Luft. Außerdem kann in beiden Sportarten jeder nach seinem Leistungsstand trainieren. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, wäre es, dass wir in unseren Sportarten immer wieder neue Übungsleiter finden, damit unsere Gruppen noch lange trainieren können!

PSV: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mit uns über deine Erfahrungen als „Vereinsmensch“ zu berichten und vor allem ein herzliches Dankeschön für deinen Einsatz als Übungsleiterin in unseren Sportgruppen!

Interviews geführt von Fabian Neumann